Let’s wrap it up!: Jahresabschluss jetzt planen, statt im Dezember improvisieren
What do juTHINK?
Ausgabe 09_2025
Die Tage werden kürzer und der Kalender voller. Mit dem Start ins vierte Quartal rückt auch der Jahresabschluss unaufhaltsam näher. Und wie wir alle wissen, ist der Dezember oft schneller verplant, als man denkt, Weihnachtsfeiern, letzte Projektabschlüsse und private Termine stapeln sich. Wer den Jahresabschluss nicht rechtzeitig plant, läuft Gefahr, dass aus einem Reflexions- und Teamevent nur noch ein hektisches Pflichtprogramm wird.
Genau deshalb lohnt es sich, den Abschluss als Rückblick auf das Erreichte und gemeinsames Erlebnis für das Team sowie als motivierenden Startschuss ins neue Jahr zu gestalten.
Unser Ansatz: Reflect, Connect, Create
Damit der Jahresabschluss nicht nur Rückblick, sondern auch Zukunftsenergie beinhaltet, empfehlen wir:
Reflect: Gemeinsamer Rückblick mit Meilensteinen, Erfolgen und Learnings
Connect: Übungen, die Begegnung und Teamspirit fördern
Create: Entwicklung von Zukunftsbildern, Vision Boards oder Ritualen und Team-Challenges für das kommende Jahr
1. Rückblick und Reflexion
Der Jahresabschluss ist innerhalb einer Reflexion mehr als eine Zahlenbilanz. Es geht um besondere Momente, Fehler und Learnings, die es im Team gab. Methoden, die sich dafür eignen:
Storytelling-Runden: Ein lockeres Format, bei dem jeder einen Highlight-Moment des Jahres teilt oder andere Erinnerungen, die das Jahr geprägt haben.
Timeline-Session: Dabei soll gemeinsam eine große Jahreslinie gebaut werden, auf der alle Erfolgserlebnisse, Stolpersteine oder Aha-Momente einzutragen sind. Das schafft ein Bild des Jahresverlaufs, eventuell verknüpft mit Stationen für einen Gallery Walk.
Retrospektive: Das Team reflektiert gemeinsam, was gut gelaufen ist, wo es Herausforderungen gab und welche Learnings in die Zukunft übernommen werden sollen.
2. Vernetzung und Teamentwicklung
Reflexion allein reicht nicht. Es benötigt als Grundlage für erfolgreiche Teams Zusammenhalt und gemeinsame Energie sowie auch Vertrauen. Hilfreiche Maßnahmen sind hierfür:
Übungen zur Zusammenarbeit: Von kreativen Methoden wie Lego Serious Play über gemeinsame Challenges bis hin zu Kommunikations- und Vertrauensübungen.
Team-Discovery-Sessions: Besonders in hybriden oder neuen Teams ist es wichtig, Persönlichkeitsmerkmale, Stärken und individuelle Arbeitsweisen zu entdecken und zu verstehen.
Wertschätzungsformate: Methoden wie Speed Appreciation, Circle of Gratitude oder kurze Anerkennungsrunden durch beispielsweise eine “Lobdusche”, stärken das Wir-Gefühl und verbinden.
3. Zukunft gestalten
Ein Jahresabschluss ist auch ein Startschuss für Neues. Demnach können folgende Methoden eingesetzt werden:
Kollaborative Zukunftswerkstätten: Gemeinsam Ideen entwickeln, wie man das kommende Jahr in verschiedenen Themenbereichen gestalten möchte.
Vision Boards und Zukunftsbilder: Die Aufgabe besteht darin, kreativ zu visualisieren, was man erreichen will, nicht nur für das Team, sondern auch individuell. So kann jede:r ein eigenes Vision Board gestalten, das als Laptop-Hintergrund, Poster oder Büro-Deko sichtbar bleibt. Das Teamboard dient wiederum als gemeinsamer Anker.
Team-Challenges für den Ausblick: In kleinen Gruppen können konkrete Vorhaben oder Experimente für die ersten 100 Tage im neuen Jahr entwickelt werden.
4. Abschluss
Und weil ein solcher Tag nicht ohne informellen Abschluss auskommt:
Besuch auf dem Weihnachtsmarkt
Gemeinsames Abendessen
Kreatives Highlight, von Mini-Retreats über sportliche Aktivitäten bis hin zu Besonderem, das zum Team passt, wie ein Escape Game, Barista-Workshop oder gemeinsames Karaoke.
Keine Zeit für Planung? Keine Lust auf 08/15? Keine Idee, wie’s gehen könnte?
Wir bei jucreation unterstützen euch, Jahresabschlussformate zu entwickeln, die zu eurem Team passen. Ob als moderierter Workshop, als Teambuilding-Tag oder als Kombination mit einer feierlichen Abendveranstaltung, wir bringen Ideen, in denen Reflexion, Wir-Gefühl und Motivation zusammenkommen.
Fazit: Wer bewusst Rückblick, Teamentwicklung und Informelles kombiniert, schafft ein Jahresende, mit dem das Team gestärkt ins neue Jahr startet.
Quellen:
Burton, L., & Lent, J. (2016). The Use of Vision Boards as a Therapeutic Intervention. Journal of Creativity in Mental Health, 11(3–4), 1–13.
Kneisel, E. (2020). Team reflections, team mental models and team performance over time. Team Performance Management, 26(5/6), 303–320.
Schippers, M. C., West, M. A., & Dawson, J. F. (2015). Team reflexivity and innovation: The moderating role of team context. Journal of Management, 41(3), 769–788.
Müller, U., & Erlach, C. (Hrsg.). (2018). Narrative Organisationsentwicklung: Ein Arbeitsbuch in Fallbeispielen. Springer Gabler.
Wagner, L. (2018). Retrospektiven – wir entwickeln uns weiter. In A. Bartonitz, C. Lévesque, J. Michl, S. Steinbrecher, C. Vonhof & L. Wagner (Hrsg.), Agile Verwaltung: Wie der Öffentliche Dienst aus der Gegenwart die Zukunft entwickeln kann (S. 119–135). Springer Gabler.
Zum Format juTHINK
juTHINK ist unsere Antwort auf die sich ständig wandelnden Herausforderungen und Chancen im Bereich HR und Organisationsentwicklung. In jeder Ausgabe von juTHINK wählen wir ein Thema aus, das aktuell und relevant für HR-Professionals und Führungskräfte ist. Unser Fokus liegt dabei auf einer Mischung aus Leichtigkeit und Informationsgehalt – wir bringen Ihnen die neuesten Trends und Entwicklungen näher. Ob es um neue Ansätze in der Mitarbeitendenführung, um die Gestaltung flexibler Arbeitsmodelle oder um die Einführung digitaler Tools geht – juTHINK ist Ihre Quelle für frische Ideen und praktische Lösungen, die Ihnen helfen, in der neuen Arbeitswelt auf dem Laufenden zu bleiben.